Bis jetzt hatte ich um Stephen King einen großen Bogen gemacht. Aber nur deshalb weil Horror ein Genre ist, das ich überhaupt nicht lese. Spannung ist ja ganz ok, aber fürchten möchte ich mich nicht beim Lesen ;). King soll aber ein toller Erzähler sein und das konnte ich nun mit „Der Anschlag“ nachprüfen. Denn dieses (Hör)Buch zählt nicht zum Horror-Genre. Es geht um das Attentat auf J.F. Kennedy. Genauer gesagt, um eine Möglichkeit, diesen Anschlag zu verhindern und damit die Geschichte zu ändern.
Jakes Freund Al hat zufällig einen Zugang zur Vergangenheit gefunden, der ins Jahr 1958 führt. Al hat die Idee dort hin zu gehen und so lange zu bleiben, bis er das Attentat 1963 verhindern kann. Leider ist er krank geworden und schafft es nicht selber und so bittet er Jake diese Aufgabe zu übernehmen. Jake lässt sich darauf ein und begibt sich in das Jahr 1958. Aber die Vergangenheit will sich nur widerwillig verändern lassen und sie stellt Jake so einige Hindernisse in den Weg. Wird er es wirklich schaffen, den Lauf der Geschichte zu ändern? Und verändert sich die Zukunft dann auch positiv, wie Al gehofft hat?
Das ungekürzte Hörbuch ist mit nicht ganz 32 Stunden ganz schön lang, aber mir hat es gefallen David Nathans Stimme zu lauschen. Stephen King lässt die Zeit der ’50 und ’60er wieder aufleben, als nicht nur das Benzin noch viel billiger war, Swing getanzt wurde, die Männer einen ordentlich kurzen Haarschnitt zu haben hatten und man sich um ganz andere Dinge sorgte als wir heutzutage. Jake fühlt sich in dieser Zeit wohl, muss aber auch aufpassen nicht aufzufallen, in dem er damals noch nicht gebräuchliche Ausdrücke braucht, oder Songs singt, die (noch) keiner kennt.
Bei etwa der Hälfte des Buches war ich zwar von der Geschichte schon ganz in Bann gezogen, konnte mir aber noch gar nicht vorstellen, wie wohl das Ende aussehen würde. Schafft es Jake, schafft er es nicht? Vielleicht weil die Vergangenheit ihn daran hindert, oder weil sein Entschluss ins Wanken gerät? Ich war gespannt. Und ich muss sagen, so wie das Buch nun ausgegangen ist, passt es, es dürfte gar nicht anders sein, finde ich.